Als der Typhoon kam
Von dem Typhoon Hinnamnor habe ich selber erst zwei Tage vorher was von gehört, als wir abends auf dem Campus in einem KFC (Korean fried Chicken) Restaurant saßen und auf dem dort hängenden Fernseher eine halbe Stunde etwas über einen Sturm gezeigt wurde. Abgesehen davon, dass alles in Koreanisch war, konnten wir entnehmen, dass es recht ernst war, da sehr Lange über diesen Sturm gesprochen wurde und Jahreszahlen aus dem letzten Jahrhundert aufgelistet wurden. So haben wir selber im Internet nachgeschaut, was es damit auf sich hatte. Wir stellten fest, dass der Typhoon Hinnamnor einer der stärksten Typhoone seit Beginn der Aufzeichnung werden sollte. Der Typhoon sollte am Montag (05.09.) oder Dienstag (06.09.) über Ulsan ziehen und wir lagen auf der direkten Route des Typhoons.
So beschlossen wir, dass wir einen Tag vorher noch sicherheitshalber einkaufen gehen, um ein paar Vorräte anzulegen. Daneben gab es über den gesamten Tag verteilt Lautsprecherdurchsagen auf dem Campus und mehrere Warnmeldungen auf dem Handy. Als dann der Montag gekommen war, fing es zunächst mit etwas Wind und Regen an. Dieser intensivierte sich über Nacht. Zu unserem Erstaunen blieb aber die Katastrophen ähnliche Flut, die erwartet wurde, bei uns aus. Am nächsten Tag konnte man nur einen gut befüllten Bach und ein paar Äste auf Gehwegen beobachten. Die zunächst als online geplanten Vorlesungen wurden dann doch in Präsenz abgehalten und alles ging seinen gewohnten Lauf.
Leider hat es andere Regionen in Südkorea deutlich härter getroffen…
Nach nun zwei Wochen steht erneut ein Typhoon an, der aber deutlich schwächer Korea trifft.
Der typische Tagesablauf eines UNIST Studenten
Leider weiß ich bis heute nicht, was ein typischer Student frühstückt, da die koreanischen Studenten sich nicht gerne mit internationalen Studenten austauschen. Das liegt einmal daran, dass viele kein gutes Englisch sprechen, aber vor allem daran, dass sie sehr wenig Zeit haben, da für sie uni sehr stressig ist.
Für die meisten beginnt die erste Vorlesung zwischen 8 und 9 Uhr morgens. Davor holen sich bestimmt 90 % der Studenten erst einmal einen Kaffee. Die meisten haben dann normale Vorlesungen bis ca. 12 Uhr. Dann essen die meisten zu Mittag in einen der Mensen, in denen man für ca. 3,30 € ein Mittagessen bekommt, welches fast immer Reis und Kimchi beinhaltet.
Nach dem Mittagessen haben zumindest die Master Studenten bis abends Labor oder praktische Vorlesungen/Seminare. Das können Module sein, bei denen man je nach Studienfach wirklich im Labor steht oder in meinem Fall Programmier- und Algorithmus-Vorlesungen, bei denen man vor allem am Rechner arbeitet.
Der Abend wird dann überwiegend genutzt, um Abgaben vorzubereiten oder Vorlesungen nachzubereiten. So haben Studenten größtenteils sehr wenig Zeit außerhalb der Universität. Glücklicherweise gilt das nicht unbedingt auch für uns Austauschstudenten, da für uns Noten nicht relevant sind und wir nicht so viele Module belegen müssen wie die einheimischen Studenten.
Einer der viel getrunken Eiskaffees
Einer der vielen Cafes am Campus
Das neue Cafe in der Bibliothek
Der Eingang der Bibliothek bei Nacht
Einer der Räume in der Bibliothek
Eine kleine Pause an dem kleinen See am Campus
Ein Blick in eines der Universitätsgebäude