Um nach Südkorea in ein Auslandssemester zu gehen, musste ich mich zunächst bei meiner Uni in Münster auf einen Austauschplatz bewerben. Dafür reicht man bisherige Zeugnisse, aktuelle Noten, Lebenslauf und ein Motivationsschreiben ein. Auf dieser Basis wird dann entschieden, ob man seinen gewünschten Austauschplatz bekommt. Bei mir scheint es gereicht zu haben für Südkorea. Daraufhin muss man sich bei der Uni selbst bewerben, hier sind teilweise unterschiedliche Formulare nötig. So benötigte ich beispielsweise zwei Empfehlungsschreiben von Professoren, aber kein Englischzertifikat, welches sonst bei den meisten Unis im europäischen Ausland verlangt wird. Auf die Zusage der Uni musste ich dann allerdings einige Zeit warten, was denkbar nervig ist, da man sich erst ab der offiziellen Zusage um Dinge wie das Visum, Zwischenmiete des WG-Zimmers, ärztliche Checks oder Flüge kümmern kann. Glücklicherweise kam diese Zusage dann im Juni.
Welche Untersuchungen standen bei dem Arzt an?
Ab diesem Zeitpunkt gingen alle Vorbereitungen mehr oder weniger zeitgleich los. Erste Termine bei dem Hausarzt des Vertrauens, für Impfungen, HIV Test, Hepatitis Tests und generelle Bescheinigung, dass ich körperlich in der Lage bin ins Ausland zu gehen. Hinzu kam ein Termin bei einem Radiologen für ein Röntgenbild der Lunge, um festzustellen, dass ich kein Tetanus habe und ein Besuch bei der Apotheke, um etwas ausgefallenere Impfstoffe zu besorgen.Den Schrecken, den ich beim Beantragen des Visums bekam
Ebenso habe ich sofort mein Studentenvisum beantragt, wofür eine Reihe von Dokumenten ausgefüllt werden und zu der Botschaft geschickt werden mussten. Dann jedoch erhielt ich einen Anruf aus Karlsruhe, dass dort Dokumente von mir bei einem Studenten angekommen seien, die etwas mit Korea zu tun haben sollten. Mein Verdacht war, dass etwas bei der Botschaft schiefgelaufen ist. Nach Rücksprache mit der Botschaft stellte es sich jedoch heraus, dass es nicht deren Dokumente waren, sondern Dokumente der Universität aus Südkorea. Immer noch unangenehm, aber nicht ganz so tragisch, da ich diese Dokumente zuvor auch schon digital erhalten habe und nicht obligatorisch für die Einreise sind. Diese Dokumente hat dann mein Papa bei dem Studenten abgeholt und mir zugeschickt. (Diese Dokumente der Universität kamen übrigens in dem Umschlag, der oben auf dem Bild ist hier nach Deutschland)Wer möchte in unserer WG wohnen?
Wichtig ist zuletzt natürlich, dass ich während meiner Zeit in Südkorea nicht mein WG Zimmer weiter zahlen muss. Daher haben wir (meine WG und ich) uns nach einer Zwischenmiete umgeschaut. Leider lief das zunächst sehr schleppend an, da scheinbar jetzt einige ins Auslandssemester gehen und es sehr viele Angebote für Zwischenmiete gab und hinzukam, dass die Universität noch keine Zusagen für das nächste Semester verschickt hat. Nach einiger Suche und einigen WG Castings haben wir dann kurz vor Schluss eine Zwischenmieterin gefunden.Doch für welche Uni genau habe ich mich beworben?
Ich habe mich für das Ulsan National Institute for Science and Technologie beworben. Diese Uni liegt in der Millionenstadt Ulsan, welche etwas nördlich von Busan direkt am Meer liegt.
Die Universität ist noch recht jung, hat aber ambitionierte Ziele, so will sie bis 2030 einer der besten Unis der Welt sein. Mal schauen, ob das klappt. Generell ist mir in meiner Auswahl der Austausch Uni aufgefallen, dass viele asiatische Universitäten versuchen sich, als sehr Prestige Trächtig zu positionieren, das erkennt man auch schon an dem Namen Ulsan National Institute of Science and Technology.
Die letzten Tage vor Ort
Die letzten Tage oder Wochen in Deutschland waren dann doch deutlich stressiger, als es mir lieb war. Das hing mit Gruppenabgaben für die Uni zusammen, aber auch die schleppend vorangehende Zwischenmietersuche. So kam es dazu, dass ich den Freitag zwei Tage vor meinem Abflug noch ein Uni-Projekt abgeben musste. So blieb leider nicht genug Zeit, um sich mit allen Freunden und Verwandten zu treffen und sich zu verabschieden.
Sorry nochmal dafür, wir sehen uns, sobald ich wieder da bin 😅
So sitze ich also jetzt hier am Montag, dem 22. August in Amsterdam am Flughafen und warte darauf, dass ich endlich in den Flieger darf und hoffe, dass Visum, PCR-Test etc. alles zur Zufriedenheit der Mitarbeiter erledigt wurde.