Unser Plan war es, für die ersten drei Nächte in Seoul zu bleiben, um einen ersten Eindruck zu bekommen und an dem Freitag Richtung Ulsan zu unserer Universität zu fahren.
Der Flug nach Südkorea
Nach Südkorea fliegt man ungefähr 12 Stunden. Dabei sind wir (Henrik und ich) von Amsterdam aus geflogen, da von hier die Flüge günstiger waren, als von Frankfurt aus. Das Einchecken und die unzähligen Passport Kontrollen verliefen problemlos. Nachdem ich meinen Fensterplatz eingenommen hatte, begann dann auch schon schnell die Sicherheitseinweisung, die vermutlich jeder kennt. Diese jedoch war etwas anders. Die Sicherheitseinweisung wurde per Video vermittelt, welches im Still eines K-Pop Liedes verpackt wurde (K-Pop heißt Korean Pop und beschreibt die koreanische Popmusik – Beispiel). Für mich war das die erste unerwartete Überraschung.
Nach dem Start um ca. 21:45 Uhr gabs dann auch schnell das erste Essen, man hatte hier die Wahl zwischen drei verschiedenen Gerichten. Ich entschied mich hier für 비빔밥 (Bibimbap), was im Prinzip Reis getopt mit verschiedenen Zutaten ist. Dies schmeckte auch ganz gut für Flugzeug essen. Danach schlief ich dann halbwegs gut bis morgens 6 Uhr, wo es dann auch schon Frühstück gab. Da ich zu Hause viel Porridge morgens esse, entschied ich mich hier für Reisporridge. Dieser ist jedoch ganz anders als der mir bekannte Haferporridge. Serviert wurde dieser mit eingelegten Zwiebeln und einem Tütchen, indem sowas war, was wie Gemüsebrühe geschmeckt hat. Es war also ein recht würziges Porridge, welches meiner Sitznachbarin anscheinend nicht so geschmeckt hat, da sie nach einem Löffel den Rest zurückgegeben hat.
Der erste Abend in Seoul
In Seoul gelandet, sind wir dann mit dem Zug in die Stadt zu unserem Hostel gefahren, welches recht nahe an der Hongik University Haltestelle lag. Die Gegend in der wir wohnten heißt Hongdae und die Bahnhaltestelle vermuten lässt ist dies ein Studentenviertel. Der Besitzer, des Hostels, Bryan hat uns sehr herzlich und freundlich empfangen. Nachdem wir uns kurz frisch gemacht haben, wollten wir noch etwas die Gegend erkunden, denn mittlerweile war es schon 18 Uhr (Ortszeit). Dabei bemerkten wir recht schnell, dass die Gegend sehr belebt ist, mit vielen Restaurants, Bars, Bekleidungsläden und vor allem Selfie-Studios (dies sind Läden, in denen man mit dort liegenden Accessoires Fotos in einer Fotobox machen kann). Die Straßen waren außerdem gut gefüllt mit Leuten zwischen 20 und 30 Jahren. Wir sind also zunächst einmal einen Großteil des Viertels abgelaufen, bis wir Hunger bekamen.
Um diesen zu stillen, entschieden wir uns für KFC (Korean Fried Chicken) mit Soju, bei dem wir zunächst davon ausgingen, dass dies etwas leicht genießbares, wie Bier ist. Es stellte sich jedoch heraus, dass Soju nachdem schmeckt, was es offensichtlich auch ist – Schnaps. So hatten wir also zwei Flaschen Reisschnaps (üblicherweise 360ml) vor uns und kämpften damit diese zu leeren. Das KFC war dazu jedoch sehr, sehr gut, es war mariniert mit einer Mischung von Knoblauch, Sesam und Cornflakes, was dies sehr knusprig und würzig gemacht hat. Gut gesättigt konnten wir so die erste Nacht in Südkorea sehr gut schlafen.
Was Seoul zu bieten hat
In den nächsten Tagen schauten wir uns noch den bekannten Namsa Tower an, der in der Mitte der Stadt auf einem kleinen Berg steht, von dem man aus die gesamte Stadt überblicken kann. Der Weg dorthin war sehr lang, jedoch hat sich dieser gelohnt, da die Aussicht unglaublich war.
Nach dem Abstiegt entschieden wir uns noch in die Altstadt von seoul zu gehen – 북촌한옥마을 – Bukchon Hanok. Dieses sehr traditionelle 600 Jahre alte Viertel ist sehr gut erhalten und bis heute leben in den Häusern Menschen.
Daneben haben wir natürlich verschiedene Streetfood Spezialitäten ausprobiert, welche man an jeder Ecke bekommen kann.
Daneben waren wir auch in einem der endlosen Cafés in Seoul. Anscheinend trinken Koreaner sehr gerene Eiskaffee, welchen ich natürlich auch direkt probieren musste. So bestellte ich mir einen Karamell-Macchiato als Eiskaffee und dazu gab es ein sehr leckeres Himbeer-Tiramisu. Auffällig war, dass die Cafes vor allem abends von vielen jungen leuten besucht werden, die auch um 22 Uhr dort noch Kaffee trinken.
Nach diesen ereignisreichen Tagen haben wir dann am Freitagmorgen um 6 Uhr einen KTX (Schnellzug) nach Ulsan genommen. Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir dann in der Stadt an, in der wir die nächsten Monate zur Uni gehen …
Eins ist jedoch sicher, ich war nicht das letzte Mal in Seoul.